Kreuzband-OP nach Kreuzbandriss

Sofern die konservative Therapie nach einem Kreuzbandriss nicht zum gewünschten Erfolg führt, gibt es verschiendene operative Techniken zur Behandlung eines Kreuzbandrisses. Im Wesentlichen ist bei der Kreuzband-Operation zwischen Erhalt des eigenen gerissenen Kreuzbandes (Kreuzbandnaht / Kreuzbandrefixationund Ersatz des Kreuzbandes zu unterscheiden (Kreuzbandersatzoperation / Kreuzbandplastik).

kreuzband operation wien bei dr. markus figl

Das sollten Sie wissen

Die konservative Behandlung (nur Physiotherapie etc.) beim Kreuzbandriss ohne Operation führt zu einer chronischen Instabilität welche oft die Ursache für nachfolgende Meniskusrisse und Knorpelverletzungen darstellt. Eine frühzeitige Gelenksabnützung und Kniearthrose kann entstehen.

Physiotherapie. Eine gute Physiotherapie nach einem Kreuzbandriss oder einer Kreuzbandoperation ist ein wesentlicher Faktor zum Erfolg.

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Kreuzbandrisse operiere ich, abhängig von Schwellungsgrad, Begleitverletzungen und Dringlichkeit, kurzfristig. Wir haben bis auf saisonale Auslastungsschwankungen in den Kliniken (Skisaison) keine Termineinschränkungen.

Was die Kostenübernahme durch Versicherer betrifft benötigen dafür eine Sonderklasseversicherung oder eine private Unfallversicherung welche die Behandlungskosten deckt. Alternativ können Sie natürlich jederzeit als Selbstzahler operiert werden. Für Selbstzahler-Patienten wird vorab ein Kostenvoranschlag in der Klinik in der Sie von mir operiert werden erstellt. Die Kosten variieren je nach gesetzlichem Versicherungsstatus (GKK, BVAEB, SVS, KFA).

Inhalt

Was ist ein Kreuzbandriss?

Der Riss des vorderen Kreuzbandes ist die häufigste Bandverletzung des Kniegelenkes. Ursache für einen Kreuzbandriss sind meist ruckartige Beuge- und Drehbewegungen beim Sport. Besonders oft tritt ein Kreuzbandriss beim Skifahren und bei Mannschaftssportarten wie Fußball, Football, Handball, Volleyball oder Eishockey – hier häufig unter Fremdeinwirkung – auf.

Folgen eines Kreuzbandrisses

Ist das Kreuzband gerissen ist die normale Gelenkskinematik empfindlich gestört und das Gelenk hat einen höheren Verschleiß, der je nach Belastung, früher oder später in einer Arthrose endet. In einer Vielzahl von Studien konnte gezeigt werden, dass ein Ausbleiben therapeutischer Interventionen zu einer progressiven Zerstörung der Gelenkstrukturen führt und ein hohes Wiederverletzungsrisiko besteht.

Ist eine Operation immer notwendig?

Die Entscheidung zur Kreuzbandoperation nach einem Kreuzbandriss ist individuell je nach sportlicher Aktivität, Konstitution, Lebensumstände und Anspruch des Patienten an ein funktionierendes Kniegelenk zu treffen.

Wann sollte ein chirurgischer Eingriff im besten Fall erfolgen?

Wenn die Möglichkeit für eine Kreuzbandnaht oder eine Kreuzbandrefixation besteht, so ist eine Operation in den ersten 3 Wochen nach dem Kreuzbandriss anzustreben. Danach ist die narbige Proliferation meist schon zu weit fortgeschritten und es kommt nur noch eine Kreuzbandersatzoperation infrage.

Kreuzbandersatzoperationen bzw. eine Kreuzbandplastik können nach einem Kreuzbandriss zu jedem Zeitpunkt durchgeführt werden. Zum Zeitpunkt der Kreuzbandersatzoperation sollte das Knie aber weitgehend abgeschwollen und möglichst schon frei beweglich sein.

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Wie sind die Erfolgsaussichten einer Kreuzband-Operation?

Kreuzbandrefixationen (Erhalt des eigenen Kreuzbandes) und Kreuzbandersatzoperationen (mit einem Sehnentransplantat) sollen die Stabilität des Kniegelenkes nach einem Kreuzbandriss wiederherstellen. Kreuzbandrefixationen und Kreuzbandersatzoperationen (Kreuzbandplastik) sind technisch anspruchsvolle Eingriffe.

Die Grundvoraussetzung für ein gutes Ergebnis nach einem Kreuzbandriss ist ein erfahrener Operateur / Operateurin mit einer hohen Fallzahl an Kreuzbandoperationen welcher er bzw. sie jährlich durchführt. Weitere wenig beinflussbare Faktoren sind die eigene Biologie und Konstitution des Patienten sowie eine adequate Physiotherapie nach der Operation. Auch die richtige positive Einstellung und Motivation des Patienten für den Behandlungsweg nach der Kreuzbandoperation ist ein Teil des Erfolges.

Stimmen alle Faktoren so sind die Erfolgsaussichten einer Kreubandrefixation (Kreuzbandnaht) oder einer Kreuzbandersatzoperation (Kreuzbandplastik) nach einem Kreuzbandriss sehr hoch.

Kreuzband-Operation in Wien durch Doz. Dr. Markus Figl

Kreuzbandoperationen führe ich in Wien an zwei Standorten durch:

  1. In der Privatklinik Döbling (www.pkd.at)

    Adresse: Heiligenstädter Str. 55-63, 1190 Wien
    Standort auf Google Maps anzeigen

    und

  2. im Evangelisches Krankenhaus Wien (www.ekhwien.at)

    Adresse: Hans-Sachs-Gasse 10-12, 1180 Wien
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In beiden Kliniken stehen uns modernste hochauflösende Arthroskopiekameras und die neuesten Instrumente aus dem Portfolio der Firma Arthrex (www.arthrex.com/de) für die Behandlung von Kreuzbandverletzungen zur Verfügung.

Seit 2005 habe ich bereits über 6.000 Operationen am Bewegungsapparat durchgeführt. Folgende Operations-Techniken führe ich nach einem Kreuzbandriss am häufigsten durch:

  • Kreuzbandnaht und Kreuzbandrefixation
  • Kreuzbandersatzoperation und Kreuzbandplastik

Bei allen Kreuzbandoperationen (Kreuzbandnaht / Kreuzbandrefixation / Kreuzbandplastik / Kreuzbandersatzoperation) verstärke ich die Bandstruktur mit speziellen Kunststoffgewebsbändern. Diese Technik nennt sich Ligament Bracing bzw. Transplantataugmentation. Dies führt zu einer sehr hohen Primärstabilität nach der Kreuzbandoperation und schützt das Kreuzband besonders in der Einheilungsphase.

dr. markus figl ist ein erfahrener kniespezialist und chirurg in wien und tulln
Dr. Markus Figl ist ein erfahrener Kniespezialist und Chirurg in Wien und Tulln

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Kreuzband-OP durch Kreuzbandrefixation

Oft bleibt bei einem Kreuzbandriss der Synovialschlauch (Schleimhaut welche das Kreuzband umhüllt) komplett oder teilweise erhalten, dann liegen optimale Bedingungen für eine Refixation des Kreuzbandes bzw. für eine Kreuzbandnaht vor. Kreuzbanderhaltende Verfahren erlebten in den letzten Jahren eine Renaissance in der Sportchirurgie. Entgegen der früheren Lehrmeinung, dass gerissene Kreuzbänder nicht mehr anwachsen können, konnten zahlreiche Studien zeigen, dass dies bei gutem Knochenkontakt und kompaktem Bandstumpf sehr wohl möglich ist.

Ich führe Kreuzbandrefixationen bereits seit vielen Jahren in unterschiedlichsten Techniken (Fadenzugsysteme, Knochendübel) mit und ohne Ligament Bracing (Verstärkung mit einem Kunststoffgewebeband – Fibertape) durch. Am Besten hat sich nach meiner Erfahrung die Technik nach DiFelice MD – tätig am New York Hospital of Special Surgery, bewährt. Die Kreuzbandrefixation ist nach einem Kreuzbandriss für gut ausgewählte Patienten (Rissform und Bandstumpf müssen geeignet sein) eine verlässliche Methode um das Knie nach einem Kreuzbandriss wieder zu stabilisieren.

Vorteile:

Keine Sehnenentnahme notwendig, es müssen keine großen Bohrkanäle für ein Transplantat angelegt werden, kurze Operationszeit, geringe postoperative Beschwerden, schnelles sportliches Comeback, der Patient erhält eine „2. Chance“.

Mögliche Nachteile:

Ungenügende Einheilung des refixierten Bandes wenn die Biologie nicht mitspielt, eine Kreuzbandersatzoperation kann dann sekundär oder bei einer Reruptur notwendig werden.

Die Kreuzbandrefixation ist empfohlen bei:

Einem frischem Kreuzbandriss (nicht älter als 3 Wochen) und bei Teilrupturen, erhaltener Synovialschlauch im MRT und kompakter Bandstumpf sind die Voraussetzung, bei Sportlern und Nichtsportlern möglich, ideal auch für kindliche Kreuzbandrisse.

darstellung der operationstechnik einer kreuzband operation mittels refixation.
Kreuzband-OP mittels Refixation

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Kreuzbandersatz durch Sehnentransplantation (Kreuzbandplastik)

Dabei wird körpereigenes Sehnenmaterial entnommen und daraus ein neues Kreuzband genäht. Über Bohrkanäle im Schienbeinkopf und Oberschenkel wird das Kreuzbandtransplantat eingezogen und im Knochen mit kleinsten Implantaten und/oder Schrauben fixiert. Dies ist eine Alternative wenn eine Kreuzbandrefixation nicht möglich ist. 

Bei dieser Methode unterscheiden wir zwischen:

  • Kniescheibenband
  • Quadrizepssehne
  • Allograft
  • Semitendinosus- und Gracilissehne

Kniescheibenband

Ein Transplantat aus der Patellarsehne (Kniescheibenband) verwende ich gerne mit einem Knochenblock an jedem Ende für Kreuzbandrevisionsfälle (bei neuerlichem Kreuzbandriss). Wir nennen dies dann BTB Transplantat (Bone – Tendon – Bone).

Wenn jemand schon einmal eine Kreuzbandersatzoperation hatte und sich das Transplantat wieder reißt so ist die Patellarsehne durch die Möglichkeit die vorbestehenden Bohrkanäle gleichzeitig mit Knochen aufzufüllen, ein besonders gut geeignetes Kreuzbandtransplantat.

Vorteile:

Gute und rasche Einheilung aufgrund der beiden mittransplantierten Knochenblöcke.

Mögliche Nachteile:

Durch die Entnahme der Knochenblöcke vom Schienbein kann es für 1-2 Jahre zu Beschwerden besonders beim Hinknien an der Vorderseite des Kniegelenkes kommen, relativ große Narbe.

Ein Kreuzbandersatz durch Sehnentransplantation ist empfohlen:

Insbesondere bei Fußballspielern und Eishockeyspielern nach einer Reruptur (neuerlichem Kreuzbandriss).

kreuzband-operation mit kniescheibenband
Darstellung einer Kreuzband-Operation mittels Kniescheibenband

Quadrizepssehne

Die Quadrizepssehne hat sich als Standardtransplantat bei Ersteingriffen nach einem Kreubandriss und auch bei Revisionsfällen (wenn zuvor Semitendinosus/Gracilissehne verwendet wurde) bestens bewährt. Das Quadricepssehnentransplantat entnehme ich minimalinvasiv über eine 2-3cm langen queren Schnitt oberhalb der Kniescheibe. Dazu verwende ich einen speziellen Sehnenstripper der Firma Arthrex. Dies führt zu kosmetisch kaum sichtbaren Narben. Das Sehnentransplantat wird mit einem Fibertapefaden augmentiert. Diese zusätzliche Technik schützt das Kreuzbandtransplantat besonders in der Einheilungsphase.

Vorteile:

Kosmetisch ansprechende minimal invasive Transplantatentnahme möglich, gutes Einheilungsvermögen.

Mögliche Nachteile:

In den ersten 2-3 Wochen nach der Operation ist die aktive Streckbarkeit des Kniegelenkes meist eingeschränkt da die Quadricepssehne an der Entnahmestelle erst heilen muss.

Ein Kreuzbandersatz durch Quadrizepssehne ist empfohlen bei:

Sportlern und Nichtsportlern, das ideale Transplantat beim ersten Kreuzbandriss wenn eine Kreuzbandrefixation nicht möglich ist.

kreuzband-operation mittels quadrizepssehne
Darstellung einer Kreuzband-Operation mittels Quadrizepssehne

Allograft

Allografts sind humane Spendersehnen welche als Transplantat nach einem Kreuzbandriss verwendet werden können. Studien haben eine doppelt so lange Einheilungszeit im Vergleich zu körpereigenem Sehnenmaterial gezeigt. Allografts verwende ich nur in Ausnahmefällen wenn wirklich kein eigenes Sehnenmaterial (zum Beispiel von der Gegenseite) mehr vorhanden ist oder der Patient dies ausdrücklich wünscht.

Vorteile:

Keine Sehnenentnahme notwendig.

Mögliche Nachteile:

Das Einheilen dauert doppelt so lange (16-18 Monate) im Vergleich mit körpereigenem Sehnengewebe, hohe Rerupturrate, Spendergewebe kann vom Körper abgebaut werden.

kreuzband-operation mittels allograft
Darstellung einer Kreuzband-Operation mittels Allograft

Semitendinosus- und Gracilissehne

Die Verwendung der Semitendinosus- und Gracilissehne als 4-fach Schlingentransplantat war lange Zeit der Goldstandard in der Kreuzbandchirurgie nach einem Kreuzbandriss. Bei der Sehnenentnahme kommt es aber zu einem völligen Funktionsverlust dieser beiden Muskeln (Musculus Semitendinosus und Gracilismuskel). Dies kann besonders bei Fußballspielern zu einer Innenrotationsschwäche des Beines führen.

Auch sind der Semitendinosus- und Gracilismuskel wichtige dynamische innenseitige Stabilisatoren des Kniegelenkes, so dass Sie bei varischer Beinachse (O-Bein) und / oder bei begleitenden Verletzungen des Innenseitenbandes nicht als Transplantat bei einem Kreuzbandriss verwenden werden sollten.

Vorteile:

Kosmetisch schöne Narbe je nach Entnahmetechnik möglich.

Mögliche Nachteile:

Zwei Oberschenkelmuskeln wird die Funktion komplett genommen, eine Innenrotationsschwäche kann die Folge sein, Schwächung der dynamischen innenseitigen Stabilisatoren des Kniegelenkes auf Dauer.

Ein Kreuzbandersatz durch Semitendinosus- und Gracilissehne ist empfohlen bei:

Geringem sportlichen Anspruch. Achtung: Nicht für Fußballspieler geeignet.

kreuzband-operation mittels semitendinosus- und gracilissehne
Darstellung einer Kreuzband-Operation mittels Semitendinosus- und Gracilissehne

Patientenleitfaden – kurz & knapp

Was man oft macht, macht man gut. Die Bestimmung des richtigen Operationszeitpunktes, die individuelle Auswahl des für den jeweiligen Patienten optimalen Verfahrens und die präzise Durchführung einer technisch anspruchsvollen Operation obliegt der Erfahrung des Operateurs. Einen wesentlichen Beitrag zum Behandlungserfolg hat auch eine gute direkte Kommunikation zwischen Operateur, Patient und Physiotherapeut.

Ja. Auch eine konservative Behandlung beim Kreuzbandriss – also eine Behandlung ohne Operation – kann unter Umständen eine Option sein. Die Voraussetzungen dafür sind eine gut funktionierende Muskulatur und eine Verminderung des sportlichen Anspruchs.

Das heißt, dass eine Rehabilitation auch dann wichtig ist, wenn nicht operiert wird.

Das bedeutet aber auch einen Verzicht auf wettkampfmäßiges Fußballspielen und eine Umstellung auf Sportarten, die weniger belastend für die Knie sind.

Mein Anästhesist Prim. Dr. Ulrich Oberndorfer, Leiter der Abteilung für Anästhesie an der Privatklinik Döbling, sorgt dafür dass die Zeit nach der Operation nach einem Kreuzbandriss möglichst schmerzarm verläuft. In den ersten Tagen nach der Operation erfolgt die Einnahme oder Infusion von schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten nach Bedarf.

Eine Kreuzbandnaht / Kreuzbandrefixation kann tagesklinisch nach einem Kreuzbandriss durchgeführt werden.

Bei einer Kreuzbandplastik / Kreuzbandersatzoperation sind 1 bis 2 Nächte Aufenthalt in der Klinik empfehlenswert.

Das Gehen mit Stützkrücken ist für 10 bis 14 Tage erforderlich.

Die Arbeitsunfähigkeit nach einer Kreuzband-Operation kommt auf Ihren Job an. Die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit beträgt 4 Wochen. Sitzende Bürotätigkeiten können wenn erforderlich aber bereits nach 10-14 Tagen wieder aufgenommen werden. Wir beraten Sie individuell bezogen auf Ihre berufliche Situation.

doz. dr. markus figl, orthopäde, kniespezialist und handchirurg in wien und tull, notarzt und gerichtssachverständiger

Doz. Dr. Markus Figl

Kniespezialist, Handchirurg, Orthopäde und Unfallchirurg in Wien und Tulln

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